guten alltag,

heute wurde mir auf eine schöne art und weise veranschaulicht, wie sehr man sich bereits an den oben beschriebenen gewöhnt, erkannt und gegrüßt wird. ich spreche vom krankenhausgelände.

man kennt sich mittlerweile auf seine art und weise und es ist wirklich schön wenn man dort in diese stirile krankenhaus umgebung kommt, alles sofort "anders" riecht aber man mittlerweile die gesichter der schwestern und pfleger kennt. nur die ärzte zeigen auf der intensiv-station irgendwie mehr präsens.
aber die hauptsache ist, daß alle nett sind. und das sind sie wohl!
rock and roll never forgets!

auf dem rückweg heute hat sich eine krankenschwester heute bei mir über den zustand meiner mum erkundigt. sie war die letzten tage auf der intensivstation intensiv bei ihr und hat sie betüddelt und sich toll um sie gekümmert :-) ein wirklich gutes gefühl.

mum selber macht weiterhin riesenschritte in ein für ihre verhältnisse normales leben. sie geht seit heute alleine! auf klo, braucht keine hilfe mehr, wenn sie aus dem bett aufsteht und würde natürlich am liebsten sofort nach hause. der arzt hat dieses gesuch allerdings abgelehnt und so visiert man allerorts den kommenden montag an. das sie nun mein halber freundeskreis kennenlernen möchte erfreut sie einmal mehr, und auch, wenn sie das nicht so zeigt und als "normal" abstempelt, sie ist mächtig stolz. auf sich, auf uns und auf alle. und das kann sie auch sein. und ich werde auch nicht müde in ihrer gegenwart genau das zu betonen! sie macht das alles ja auch wirklich superweltklasse!

habe ich schon erwähnt, wie großartig selig am sonntag waren? da hat sich der eintrittspreis aber einmal wirklich gelohnt. ein sagenhaft in ewiger erinnerung bleibender auftritt. und ein super schöner abend obendrein!

mal ein kleiner zwischenbericht. die letzten tage waren so verdammt anstrengend und von terminen zerlegt und irgendwie ging es ihr auch jeden tag besser so das die freude dem gedanken des "von der seele" schreiben überwog.

sie liegt immer noch auf der zwischenstation. aber mit jedem tag wurde irgendwas immer einen kleinen tick besser und sie weist wie wir eine unheimliche geduld und selbstdisziplin auf die einen jeden tag versüßt hat. mit dem gehen hapert es noch ein wenig was auf das ganze wasser in den füßen und die lange liegezeit bzw. die knappen 45 kilo lebendgewicht zurückzuführen ist. aber sie isst fleissig und übt jeden tag. heute konnte sie bereits alleine aus dem bett aussteigen und ohne hilfe gehen. wunderbar!

die gelegentlichen gedächnislücken werden von tag zu tag besser bzw weniger, sie vergisst nur oft dinge, über die man am tag zuvor geredet hat. wir beide haben letzte woche viele gemeinsame stunden am bett erzählt und ich habe sie immer ein wenig ausgefragt und geschaut, an was sie sich erinnert und an was nicht. dabei bleibt festzuhalten, daß sie sich an situationen erinnert, die ich gar nicht mehr so auf dem zettel hatte. hingegen vergisst sie ganz banale dinge oder sie ist unkonzentriert. aber damit haben wir uns abgefunden, auch das wird sicherlich noch besser auch wenn das sicherlich unter die kategorie "folgeschäden" fallen wird.

so ergeht es mir derzeit wie dem rest meiner familie. morgens aufstehen, bis abends arbeiten, ins krankenhaus und spätestens um 23 h zwischen bett und couch einschlafen. gestern bin ich bei der udo lindenberg doku aufgewacht, war total happy und bin glaub ich nach ein paar minuten sofort wieder ins reich der fernsehträume getaucht. wenn ich derzeit auch so fit wäre wie ich schlafen kann, alles wäre perfekt.

die tage wird sie entlassen. aber wir pochen darauf, daß sie so stabil ist das wir in ruhe arbeiten gehen können während sie die ersten tage sicherlich noch die ruhe zu hause bewahren muss. nächste woche hat mein dad urlaub.

der liebe gott liebt sie und ich habe es immer gewusst!

sie liegt seit heute auf einer ganz normalen station, ohne sauerstoffgerät in der nase. mit einer dame, die über 89 jahre alt ist. hier und da ein paar kleine aussetzter, aber was zählt ist das hier und jetzt sowie die kleine geste. ich glaube, es könnte kaum besser laufen.

ich war heute das erste mal alleine bei meiner mum. aufregend war es. und wieder ein kleines bisschen besser als gestern. sie bekommt jetzt auch wieder richtige nahrung und wurde heute von der schwestern nach strich und pfaden verwöhnt. und sie konnte mal wieder lachen. leider geht derzeit die zeit viel zu schnell vorbei wenn man bei ihr ist. aber sie wird immer klarer im kopf, es ist schön, mit ihr zu reden. in ein paar tagen kommt sie dann auf die zwischenstation.

es geht mir gut!

was für ein tag. nachdem ich die wahlhelfer mit meiner anwesenheit, ja fast schon geschockt habe bin zu meiner mum gefahren während der rest dieser stadt eis gegessen hat.

bei der anmeldung an der intensivstation teilte man mir direkt mit, daß wir bitte noch draußen warten müssen. im gleichen moment
kamen teile einer familie weinend aus dem intensivbereich. sie haben mir alle sehr sehr leid getan. als wir dann anstandshalber wirklilch 15 minuten draußen gewartet haben durften wir dann doch rein. das zimmer neben meiner mum war danach frei.

die ärmste bekommt das teilweise natürlich auch den ganzen tag mit. sie war heute um das dreifache fitter als gestern und sehr sehr wach und aufnahmefähig. ich hatte das gestern ja schon erwähnt, wie sie teilweise wirklich neben sich stand und sehr sehr wirres zeug von sich gab.

als wir heute reingekommen sind hat sie uns auch gleich erzählt, daß sie gestern abend, nachdem wir weg waren eine panikattacke hatte und dachte, sie würde im "cittipark" liegen. so durcheinander sie auch teilweise ist lässt sie uns trotzdem wissen, daß sie es ganzschön unfair findet, im krankenhaus liegen zu müssen, während alle anderen immer nach hause fahren dürfen. mit "alle anderen" meint sie uns. wir haben heute aber wieder mal gelacht und waren wirklich erfreut über die tatsache, das es heute wieder ein stück aufwärts gegangen ist.

toll und unvergessen unser altes/neues ritual zur verabschiedung. ich gebe ihr einen kuss und sage ihr, das ich sie über alles in der welt liebe. sie winkt mich dann nochmal zurück, um mir zu sagen, das sie mich immer einmal mehr lieb hat. gänsehaut.

dieses wochenende konnte man sich endlich auch einmal mehr oder weniger entspannen und sich eingestehen, daß man von drei bieren auch betrunken sein kann und dabei trotzdem tolle momente verspührt. ich freue mich jetzt irgendwie auf den winter und merke, daß wird eine spannende zeit.

es ist schon etwas seltsam. manchmal klappt es mit dem reden sehr gut, dann schweift sie komplett ab und ist nicht wirklich bei uns oder redet wirre dinge. wir streicheln sie und halten ihre hand. heute haben wir mit ihr zusammen abendbrot gegessen, weil sie so einen großen hunger hatte. den joghurt hat sie in null komma nix verputzt. dafür konnte sie sich nicht daran erinnern, daß ihr lieblingsverein aus bremen kommt, dafür aber sehr wohl, daß der rahmen mit dem bild von mir und meinem bruder der von oma ist und vorher links im stubenschrank aufgestellt war.

wir müssen weiterhin geduld haben und sich das auch immer klar machen, was teilweise manchmal sehr schwer ist. aber es ist so wie es ist.

habe grad mit meinem bruder telefoniert. die werte sind noch einmal besser geworden. sie bekommt kalten sauerstoff, was ihren mund sehr sehr austrocknet und ihr das sprechen sehr schwer macht.
"feuchter" sauerstoff wäre aufgrund der "keime" nicht so gut in ihrer jetzigen situation. sie ist teilweise immer noch etwas abwesend, aber ihr gesicht /körper sehen jeden tag ein wenig besser aus und auch ihre augen selber leuchten mehr und mehr.

morgen werde ich sie endlich wiedersehen. ich freue mich schon. gleich geht es raus in die glitzerwelt, ein wenig ablenken und ablenken lassen und ich freue mich auch hier ungemein.

heute und morgen krankenhaus off-day für mich. arbeitsbedingt werde ich erst samstag wieder zu meiner mum. bruder und dad waren heute da. sie ist magen/darm-technisch etwas geschwächt. es wurden direkt proben genommen und ins labor geschickt. ansonsten durfte sie schon zum trinken die atemmaske abnehmen. es kann halt nicht jeden tag immer etwas positives zu vermelden geben, daß war spätestens gestern klar, wir müssen geduldig sein.

es ist etwas ungewohnt, so früh zu hause zu sein. allerdings habe ich heute mal die möglichkeit wahrgenommen um meine flaschen wegzubringen, abzuwaschen und die wohnung aufzuräumen. das ist in den letzten tagen leider sehr sehr kurz gekommen. ich muss später noch ein paar wichtige dinge erledigen, meinen farmerpflichten nachkommen und werde dann früh schlafen gehen um morgen fit zu sein, die letzten tage haben mich körperlich ziemlich geschlaucht, was aber auch an meiner diät liegen könnte. und ich glaube, ich habe sogar schon etwas abgenommen. und morgen kommt herr distelmeyer zu besuch. das hätte ich fast vergessen. ich bin guter dinge.

ich empfehle den film und den soundtrack von Radio Rock Revolution. in gesellschaft in allen belangen immer eine idee wert!