Mittwoch, 23. Juni 2010

Urlaub im Dreck mit Morrison & Co.

hier ein kurzer hurricane-nachbericht von: einhotdoguntenamhafenwithoutdiamonds!

donnerstag, 07:30 Uhr

ich wache überpünktlich 1 1/2 stunden zu früh auf und mache eine gute figur. auf dem handy bereits erste kurznachrichten und ein anruf in abwesenheit. ich fühle mich fast wichtig, lass mir und meinem nutellabrot aber gekonnt nichts anmerken. fein. die aufregung ist groß und die gewissheit, ob alles so klappen wird, wie man sich das vorstellt schläft irgendwo bei berlin, na toll. da kathi orchestra und zick of it all leider gottes kurzfristig absagen mussten findet ca. 2 stunden nach meinem erwachen und ermessen eine kartenübergabe aller erster sahne vor meiner haustür statt. irgendwann geht es tatsächlich los und fast alle sind wie immer unpünktlich. ich mag meinen freundeskreis trotzdem und lächel gegen sonnenstrahlen vorfreudig an!

wir erreichen fast überpünktlich unseren rastplatz stillhorn, nachdem wir uns vorab in lübeck noch mit allerlei köstlichkeiten in form von fischbrötchen und bier versorgt haben. dort laden wir olitronic ein und treffen sylle, eine lübecker schnarchente, die mit ihrem mann auch zufällig nach scheeßel will. wir trinken ein paar bierchen und essen ein geäst und dann geht es weiter.

es ist kurz vor 14 uhr, als wir in scheeßel in die parkfläche einfliegen und lee majors knallt uns the unknown stuntman auf die ohren. auch hier lassen wir uns einmal mehr oder weniger nicht lumpen, eine gute und biertechnischausgereifte figur zu machen.
vor dem einlasszelt stapeln sich stühle, bier, essentiell wichtige dinge wie strohhüte und natürlich haltbare vollmilch mit menschen. diese tragen zumeist witzige t-shirts die sie im laufe des festivals mal mehr und manchmal weniger variieren. es sind gefühlte 35 grad und die sonne brennt uns rote stellen auf die haut, aua. endlich sommer. nachdem es irgendwie gar nicht weiter geht und wir in einer 3/4 stunde grad einmal einen meter vorangekommen sind beschliessen wir, unfair zu werden und einfach an den hinterausgang zu gehen, irgendetwas vorzutäuschen und uns die bändchen illegal zu besorgen. das schlechte gewissen hält sich allerdings in grenzen als wir merken, daß wir nicht die einzigen tausend leute sind, die diese idee haben.

minuten später schleppen wir versammelterweise unsere zelte und pavillons richtung c5, unserem home und heartground und schwitzen wie diego forlan. zelte und pavillons bauen wir, zum erstaunen unserer nachbarn in echtzeitenterprise geschwindkeit auf, und während diese weiterhin staunen lassen wir uns nicht lumpen, neben bier und grillfleisch geschleppe auch noch den einen oder anderen pavillon aufzubauen. da macht sich jahrelang handarbeit auf festivals bemerkbar, this is our handschrift, pow!

gegen irgendwann 17 uhr steht alles und wir fallen geschafft aber glücktrunken in unsere stühle und begiessen dies und das mit einem bier, stunden später glüht der grill, unsere holländischen freunde treffen ein und die sonne verzieht sich langsam hinter die berühmten scheeßeler berge. alles weitere an diesem abend lässt sich nur schlecht rekonstruieren oder ist ärgerlich, wie unser nachgerenne hinter typen, die karten ersteigern, sich dann aber nicht um die abholung kümmern. aber selbst das meistern wir noch, ich schlafe irgendwann zwischen 2-4 uhr ein.

freitag morgen, ca. 09:30 bin ich und der großteil des line-ups hellwach. wir holen im laufe des tages den ein und die andere person ab und ehe wir uns versehen, stehen wir bereits in der public-viewing area mit tausenden anderen und sehen, wie mit klose alles in die hose geht. ich entschliesse kurzzeitig, mal auf cola umzusteigen, besser ist das. wir verpassen gekonnt die get up kids, da wir uns im zelt lieber von band of skulls berieseln lassen. diese, spielen ein ausgezeichnetes set, versohlen uns gekonnt den allerwertesten und lassen diejenigen unter uns, die bos noch nicht kannten nach dem debut betteln. zuuuuu recht! staunend stehen wir da und moneybrother lässt nicht allen, aber vielen von uns das herz höher schlagen, ein toller auftritt, leider aber mit einer viel schlimmeren akustik. dann kashmir. unglaublich, ich bekomme gänsehaut und bin wieder nüchtern. ein unfassbares konzert das keine wünsche offen lässt, mir fehlen direkt die worte.

raus aus dem zelt, ab in die luft! wir essen kurz etwas und treffen die anderen an unserem merchandisingzelttreffpunkt, ich bekomme kurzzeitig die shout out louds auf die ohren, aber auch hier ist die akustik eher mau mau. schade. wir futtern und sitzen entspannt in der sonne, im hintergrund spielen sich die dropkick murphys gekonnt durch ihr set. ich bemerke zu spät, daß ich the temper trap verpasst habe und lasse meinen frust an einem gekonnten bissen calzone ab. die beatsteaks langeweilen mich dermaßen das ich beschliesse, alle anderen zu verlieren und sitze irgendwann, alleine, frierend vor der kleinen bühne. ich bestelle mir 2 biere und rauche die ein oder andere zigarette, während sich mando diao (einmal mehr) gelangweilt den arsch abspielen. sehr sehr schade. nach der hälfte des, naja, auftritts beschliesse ich den konzerttag für mich zu beenden und sitze 20 minuten später bei den anderen in unserer zelthochburg und wir feiern uns und den tag. ein unterm strich schöner auftakt.

ich wache zwischen 08:00-09:00 auf. der normale festivalalltag. im arbeitsleben bekomme ich den arsch morgens nicht hoch und hier reicht mir eine einfache, nichthandgestrickte sonnenbrille, ein bierchen und der tag kann beginnen. folglichermaßen ist es samstag. der ein oder andere kämpft mittlerweile mit den nachwehen, mir geht es ausgesprochen gut und das bier schmeckt, genau wie das brot was die anderen liebevoll für alle beschmieren, jamjam! glücklicherweise werden wir pünktlich von maren, nicole und anya abgeholt, welch netter besuch! aber, gut ding will WEILE haben und so machen wir uns verstammelt auf den weg zu we are scientists. auf dem weg dorthin erleben wir, wie skindred 10000 menschen den arsch verhaut und eine gute figur macht! unglaublich! we are scientists spielen ein okayes set und frauen fallen reihenweise nicht in ohnmacht, sogar das 3 euro bier schmeckt mittlerweile wieder und es regnet nicht! unbestätigten berichten zufolge gibt es mädchen, die nur wegen keith murray auf das festival gefahren sind.

wir verzichten auf die verkleidete florence and the machine, frühstücken noch einmal ergibig pommes während coheed & cambria ihre sache sehr sehr laut und gut machen und gehen dann zu cosmo jarvis ins zelt. dieser spielt übererwartend sensationell auf und mein bruder und ich rühmen uns im duett singen "we got problems our my ooooown and i think that you should knoooooow".
keine zeit zum verschnaufen, romantik mit herrn regener und co ist angesagt. element of crime spielen das, was sie am besten können und diejenigen, die eoc noch nie gesehen haben werden sie sicherlich nicht lieben. wir haben sie gefeiert, ein toller und großartiger auftritt mit verstörten gesichtern. danach macht jack johnson die beatsteaks und langweilt mich so sehr, daß ich kurzzeitig überlege, mich im treffpunktbereich eine minute hinzulegen, aber ein kühles bier verschafft abkühlung und so picheln wir weiter im gartenkaffee.

wir verpassen bonaparte im zelt genauso wie gefühlte 1000 andere person vor dem zelt, die wegen überfüllung nicht reinkommen. das ärgert, muss ich mir jetzt mit den anderen doch den gelangweilt runtergespielten kram von stone temple pilots anschauen. schade jungs und helden meiner kindheit, aber das war gaaaaar nichts!!! leider. ich bekomme noch ein wenig das gequake von billy talent mit, der wirklich bock hat, mir die musik aber nicht gefällt. leider gefällt mir auch nicht mein alkohlischer zustand und so verpasse ich massive attack die wirklich großartig gewesen sein sollen. es hat für mich nicht sollen sein. komischerweise trinke ich trotzdem noch etwas bevor ich mich ins reich der träume verabschiede, was war denn da los?

sonntag morgen. nach den ewig gleichen ritualen (saubere klos suchen und finden, unbezahlten taxifahrten und lecker kalter eistee) finden wir uns ziemlich unüblich früh bei katzenjammer ein. ich habe mich so darauf gefreut, und die freude sollte nicht unbegründet sein. die damen wechseln im drei minuten takt die instrumente und die sonne strahlt wie wir um die wette! wie gerupfte springosterhasen und aufgeregt wie kinder im zoo finden wir uns danach direkt bei labrassbanda ein. wir lachen, tanzen, hüpfen, springen und die bayern tun das, was ich auch schon letztes jahr im zelt in roskilde getan haben. sie lassen uns schwitzen. es sollte mit einer der besten auftritte werden. leider aber viel viel zu kurz. nach dem konzert ist unsere tanzreihe annähernd nüchtern und für mantaplatten bereit. treffpunkt, merchandising stand. erste ausfallerscheinungen machen sich bei den ein oder anderen herr und damschaften breit!

keine atempause, papierkrieg wird gemacht es geht bergab. dendemann kämpft einmal mehr ein wenig mit der akustik auf der kleinen bühne. und auch das publikum kämpft ein wenig zwischen does it offend you, yeah? und phoenix mit deutschem hip hop. wir feiern so gut es geht und das gros der masse bedankt sich mit wildem gehüpfe. ich löse meinen turbostaat-schuldschein ein und schaue mir die jungs das erste mal live an. war jetzt nicht schlimm, wird aber niemals meine band werden. zum glück bin ich ausgeruht, durfte ich mich vorab auf franzis schoß bei den illustren klängen von horse the band ausruhen. geiles songwriting schreibe ich nur....

ein bisschen vampire weekend hier, eine pizza mario dort und dann schnell atzen gucken und nichts wie weg, deichkind sind einfach nicht meine musik. wieder schulde ich olitronic respekt, weitsicht und anerkennung und so stehen wir mit einer handvoll leute bei ash im zelt und werden zeugen eines wirklich tollen, energiegeladenen konzertes. die masse feiert natürlich eher die älteren songs aber auch der ein oder andere neue song weiss live mehr als auf platte zu überzeugen. die strokes sind dieses mal auch guter spiellaune und herr casablancas ist nicht zugedröhnt oder besoffen, herrlich. und ein guter abschluss.

wir feiern noch bis in die morgenstunden am zeltplatz, sehen raviolidosenbombenattrapen hochgehen, die feuerwehr und ich darf franzi und anya, die wir glücklichweise nochmal treffen durften meine irrwitzigen geschichten erzählen. gegen 02:30 heisst es aber auch für uns feierabend machen und ab ins bett.

geschnarche, die kälte und mein hang zu frühem aufstehen lassen mich kurz vor 6 uhr in der früh ein schokohörnchen auf meinem campingstuhl vor dem zelt frühstücken. mein laune hält sich in grenzen. es ist abfahrtszeit. mein bruder lässt sich nicht lumpen und so bringen wir kaffeetrinkend kurz nach 6 erste sachen zum auto. ich finde noch 2 müllpfandchips und freue mich. gegen 10 uhr bin ich zu hause. es war wie immer toll. wir waren insgesamt 27 personen. es hat einmal mehr - mehr als harmoniert und ich habe soviele bands wie noch nie auf dem festival gesehen. nächstes jahr bitte mehr. sangria!

turntable - 23. Jun, 23:11

toller bericht, freut mich, daß du soviel spaß hattest, doch deinen ernährungsplan solltest du nochmals überdenken;-)
grüße

einhotdoguntenamhafen - 25. Jun, 18:55

danke danke! den ernährungsplan sollte ich in der tat umstellen, dann würde ich jetzt sicherlich nicht über grippe jaulen :) viele grüße!
Nise (Gast) - 26. Jun, 13:52

Super Bericht, bis auf den Teil mit Florence..die war nämlich das Highlight des ganzen Festivals :-)

Zoran (Gast) - 16. Nov, 14:09

Album!

Neues album schon bestellt!?!?!?
Hab gerade geshen dass mans schon vorbestellen kann!!! :)
http://www.element-of-crime.de/

einhotdoguntenamhafen - 16. Nov, 16:14

ah, danke für den tipp, hatte ich noch nicht gesehen :))

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