noch vor tagen hätte ich es nicht für möglich gehalten. ich habe das gefühl für die liebe verloren, hab ihr misstraut und nicht mehr an das gute geglaubt. aber wie das halt so in diesen verdammten momenten ist lief ich ihr doch wieder über den weg. ich hielt sie in den händen und sie schaute mich an wie ich schon lange nicht mehr angesehen worden bin. und ich schaute zurück und ich konnte ihr stundenlang beim singen zuhören. mein herz tanzte und da war es wieder, jenes gefühl für den moment. für das wort und die liebe.

wenn einem so sachen wie "everyday i wake up and wonder why/ i´m alone when i know i am a lovely guy" von anfang an um die ohren geschmissen werden fällt einem das lächeln gleich leichter. wieder einmal wurde ich bestätigt. wenn jemand derzeit mein leben besingen kann, dann mr. mark oliver everett. besser bekannt für sein musikprojekt "eels". und das was er dort wie hier im opener "all the beautiful things" zusammen geschrieben hat lässt mich sekunde für sekunde staunen und die gänsehaut streichelt ein verwundetes herz.

"but now i found you and i know that we will be/ so very happy, if you could see/ that i was made for you/ and you were made for me" (beginner's luck) lässt das alles für sich stehen während die welt sich beginnt weiterzudrehen. und dann hört man die cd weiter und weiter und wartet auf einen ausfall. dieser will und will nicht kommen. während ich freudestrahlend der welt in e-mailform zum kauf dieser cd raten möchte ist es die zerbrechlich-glückseelige stimmung die mich track für track vergessen lässt, auch nur einen vernünftigen satz zu formulieren.

besonders die balladen haben mir es schwer angetan. das konnte er schon immer. die melodienstrukturen sind dabei so einfach und doch wunderbar genial gehalten, und man möchte den einen oder den anderen so dinge wie "raus mit der verkopftheit" auf die jackentasche sticken. dabei könnte ich gar nicht sticken, aber ich würde es lernen. die einfachheit der worte.

ich würde am liebsten jeden einzelnen song huldigen, dafür ist leider keine zeit, auch wenn es jeder song verdient hätte. erwähnen möchte ich trotzdem eine tolle liebesballade die in "all the beautiful things" durch mark und bein gehen. ein sensationelles "that look you give that guy" ("it alway seems like you´re going somewhere/ better than you´ve been before/ well i go to sleep, and i dream all night/ of you knocking on my door"). tausendmal du im wunderschön daherkommenden "in my dreams". geballte reduziertheit in "fresh blood" und das geheule eines mr. everett in bestform.

wir haben uns nie auf einem festival kennengelernt und es wird sicherlich noch ein paar tage dauern, bis wir uns höchstpersönlich auf einem konzert sehen werden. warum ich dieses bereits im juni erschienende album erst jetzt entdeckt habe kann ich auch nicht erklären. dafür fehlen mir immer noch die worte.
deswegen lass ich ihn sprechen: "my timing is off but i´m not worried ´bout a thing" und danke dem musikgott. es gibt sie noch. eine liebe zu den tönen.

wer es übrigens akustisch mit gänsehaut und das für lau mag, darf sich fünf mal genau HIER berieseln lassen.